DebattierBar: Die Zukunft der Dienstpflicht – Ein Rückblick

Am 2. Juli 2025 fand im Debattierhaus Karl der Grosse in Zürich unsere zweite „DebattierBar“ statt – eine erfolgreiche Kooperation zwischen schweiz debattiert und Discuss it. Unter der gemeinsamen Moderation von Samuel Bärtschi und Sven Egloff widmeten wir uns einem gesellschaftlich relevanten Thema: der Zukunft der Dienstpflicht in der Schweiz.

Inhalte und Debatte

Der Workshop bot den Teilnehmenden verschiedene Übungen, um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Von schnellen Positionierungsfragen über kurze Impulsreden bis hin zu einem strukturierten Debattenteil mit Eröffnungs- und Schlussreden wurde ein breites Spektrum an Aktivitäten eingesetzt. Besonders wertvoll war der fachliche Input zu den aktuellen Fakten rund um die Dienstpflicht in der Schweiz und der Welt, der als Grundlage für die weitere Diskussion diente.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen drei zentrale Aspekte: die Möglichkeit einer geschlechtsneutralen Dienstpflicht für alle jungen Erwachsenen, die Einführung eines verpflichtenden Gemeinschaftsdienstes neben Militär und Zivildienst sowie Ansätze zur Modernisierung und Flexibilisierung der bestehenden Dienstpflicht. Die Diskussionen erstreckten sich auch auf Fragen zur Erhöhung des Frauenanteils in der Armee und zur Rolle von Ausländer:innen mit C- oder B-Ausweis und Menschen mit Fluchtstatus im Militärdienst.

Die Debattenfrage des Abends war ein informiertes Gespräch über die Service-Citoyen-Initiative. Die Teilnehmenden diskutierten, wie eine Dienstpflicht für alle konkret ausgestaltet werden könnte: Wer wäre davon betroffen? Nur junge Menschen oder alle Altersgruppen? Würde sie sich auf Schweizer Bürger:innen beschränken oder auch Menschen mit B- und C-Ausweis einschliessen?

Ergebnis und Ausblick

Besonders bemerkenswert war die Atmosphäre des offenen Austauschs. Die Teilnehmenden schätzten laut Rückmeldungen, dass nicht von vornherein klar war, wer welche Position vertritt. Dies förderte ein genaues Hinhören und differenziertes Abwägen der Argumente. Je nach Perspektive und Detailfrage änderten sich die Positionen der Diskutierenden immer wieder.

Ein Teilnehmer brachte es auf den Punkt: Er wusste am Ende nicht, wie das allgemeine Stimmungsbild aussah – wer wirklich für oder gegen bestimmte Vorschläge war. Gerade diese Ungewissheit machte den besonderen Wert der Veranstaltung aus, da ein Raum geschaffen wurde, in dem man nicht automatisch Positionen zuordnen konnte.

Beim anschliessenden Gepräch im Bistro entstand eine interessante Metadiskussion: Sollte man am Ende einer solchen Veranstaltung eine Abstimmung durchführen, um zu erfahren, ob die eigene Meinung einer Mehrheits- oder Minderheitsposition entspricht? Diese Frage bleibt offen und wird uns bei der Planung künftiger Veranstaltungen begleiten.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Teilnehmenden für ihr Engagement und die wertvollen Beiträge. Ein besonderer Dank gilt unseren Partnern Sven Egloff von Discuss it und David Taddeo vom Karl der Grosse für die Unterstützung bei der Organisation und Durchführung. Wir freuen uns bereits auf die nächste Ausgabe der DebattierBar und weitere spannende Debatten zu gesellschaftlich relevanten Themen.

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