Widerrede erwünscht! – Debattieren auf den Sekundarstufen I und II

JUGEND DEBATTIERT Sollen 5G-Antennen in der Schweiz verboten werden? Über diese Frage debattierten die acht FinalistInnen der Sek I am 14. Februar 2020 am Berner Regiocup von «Jugend debattiert».

Zur Vorbereitung dieser Wettbewerbsdebatte kamen alle hervorragend dokumentiert. Sie hatten sich eingelesen, die vielfältigen Argumente verstanden, mit den Eltern diskutiert, eine SRF-Arena zum Thema mitverfolgt – im Bewusstsein: Auch sie würden vor Publikum darüber reden! Selbstverständlich kamen sie mit Pround Contra-Argumenten. Das gehört zum Gesprächsformat: Die Positionen werden zugelost. Pro und Contra sind es nämlich wert, vertreten zu werden. Klar ist auch: Jede Seite hat nur «beste » Argumente, aber jedem Argument soll aus guten Gründen widersprochen werden. Die Eltern, die im Publikum sassen, waren begeistert: «Das ist Schule fürs Leben!»

Angebote für Schulen in Bern

Seit August 2019 können Klassen der Sekundarstufen I und II und ihre Lehrpersonen im Politforum in Bern erste oder weiterführende Erfahrungen im Debattieren sammeln, jede Klasse auf dem ihr angemessenen Niveau. In diesen Debattierarrangements geht es um Breitensport: ALLE SchülerInnen kommen dran. Allerdings üben sie das, was auch im Spitzensport wichtig ist: Grundlagen für sachliches, wirkungsvolles und faires Debattieren.
Jede Klasse kommt mit einer selbst gewählten Debattenfrage. Leitend für die Ausbildung ist das bewährte Format «Jugend debattiert »: Zwei Pro und zwei Contra debattieren mit klarer Zeitstruktur nach definiertem Ablauf. Am Schluss steht eine solche Debatte
vor Publikum, d. h. vor der Klasse. Sie wird vorbereitet: mit spielerischen Sequenzen ebenso wie mit der reflektierten Zusammenstellung von Argumenten für beide
Positionen. Nach dem Auftritt werden die Debattierenden mit weiterführenden Feedbacks gewürdigt und gestärkt. Alle SchülerInnen sollen Lust auf das Fechten mit guten Argumenten bzw. auf gezielte Rede und Widerrede bekommen; sie sollen vorn stehen wollen – und dort eine gute Figur machen können!

«Am Anfang war ich schon nervös, aber dann konnte ich alle meine Argumente gut platzieren. Es hat Spass gemacht.»

Schülerin einer 8. Klasse

Junge zu politischem Handeln befähigen

Organisiert werden die rund dreistündigen Angebote vom Netzwerk «schweiz debattiert», zusammen mit dem Politforum. Es gibt auch ganztägige Module in Zusammenarbeit mit easyvoteschool:
Am Morgen werden die Argumentarien zu einer aktuellen politischen Frage erarbeitet, am Nachmittag werden diese in direkter Diskussion mit Jungpolitikerinnen und -politikern erprobt.
In diesen Arrangements werden Kompetenzen geübt, dank denen sich jemand in der Gesellschaft bedeutsam und wirkungsvoll äussern kann und mit seiner Rede wahrgenommen wird.
Ob Breiten- oder Spitzensport: Die Argumente müssen richtig, wichtig und angemessen sein, prägnant formuliert, die Debattierenden sind physisch präsent, sie gehen respektvoll aufeinander ein – mit präziser Widerrede. Gemeinsam auf der Suche nach einer überzeugenden Antwort auf die Debattenfrage. Solche Kompetenzen verlangt der Lehrplan 21 für die Schulen der Sekundarstufe I wie auch der Lehrplan 17 für die Gymnasien: Unsere SchülerInnen sollen zu politischem Handeln befähigt werden.

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