Debattieren mit jungen Medienschaffenden

Wie kann ich an der Redaktionssitzung meine Idee überzeugend pitchen, damit ich einen Artikel darüber schreiben darf? Was braucht es, um sich bei einem Interview mit einem redegewandten Politiker nicht einschüchtern zu lassen? Wie überwinde ich die Angst, im Grossraumbüro vor meinen Kolleg:innen ein Telefongespräch zu führen?

Diese Fragen beschäftigten elf junge Journalistinnen und Journalisten, die am 4. Oktober den Workshop «Debattieren und Überzeugen» unter der Leitung des Netzwerks «schweiz debattiert» besuchten. Der Workshop fand im Rahmen von «Journalismus Jetzt» statt – das jährliche Medienfestival des Vereins Junge Journalistinnen und Journalisten Schweiz.

Am Vormittag vermittelte Workshop-Leiterin Ursula Naef den Teilnehmenden die Grundlagen für eine gelungene Debatte. Dabei ging es darum, verschiedene Instrumente kennenzulernen beziehungsweise diese zu verfeinern: Was macht ein gutes Argument aus? Wie baut man eine Ein-Minuten-Rede auf? Wie gelingt sachbezogenes, fundiertes Debattieren? Die Teilnehmenden erarbeiteten zu einer der Debattierfragen Pro- und Kontra-Argumente, führten eine erste Debatten durch und gaben sich gegenseitig Rückmeldungen.

Diese methodischen und rhetorischen Instrumente können besonders für junge Journalistinnen und Journalisten in ihrem Berufsalltag hilfreich sein. Wer pointiert argumentiert und überzeugend auftritt, verschafft sich innerhalb der eigenen Redaktion oder im Umgang mit Interviewpartner:innen Gehör. Dass dies eine Herausforderung ist, zeigen die Beispiele der Teilnehmenden. Eine Teilnehmerin erzählte, wie sie während einem Radiopraktikum vor das Mikrofon stehen wollte und die Antwort erhielt: «Das machen bei uns nur Moderatorinnen». Ein weiterer Teilnehmer schilderte, wie seine Anfrage für Auskunft von einer Medienstelle abgewiesen wurde. Wie reagiert man in solchen Situationen? Das war die zentrale Frage im zweiten Teil des Workshops. Ziel war es, die Instrumente vom Vormittag auf die Situationen anzuwenden, die die Teilnehmenden aus dem eigenen journalistischen Alltag mitbrachten. Ergänzt wurden die Übungen durch eine angeleitete Intervisionssitzung in kleinen Gruppen. Sicherheit in schwierigen Situationen gibt auch der gezielte Austausch dazu mit Kolleg:innen. 

Gastbeitrag mit Robin Walz

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